Der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft von 1954 könnte der Impuls für die Mannen des FC Bayern Alzenau gewesen sein, eine Sondermannschaft für ältere Spieler einzuführen. So waren es: Oskar Bergmann, Rudolf Dörsching, Fritz Düngen, Walter Hartmann, Friedel Lämmermeyer, Alfred Link, Dr. Josef Nemetz, Karl Quick, Ludwig Reinhart, August Ritter, Otto Weigand, die die ersten Gründer der AH ab dem Jahr 1954 waren.
Weiter ging es von 1958 bis 1966 mit den Spielern: Fath Willi, Eger Walter, Herd Friedrich, Lang Ansgar, Neumann Walter, Malcher Erwin, Pfaff Hans, Appel Karl, Wohlschlögel Hermann, Krämer Friedel, Eich Franz, Trageser Imbert, Mehl Alfred, Pfaff Kurt, Berger Gerhard, Intat Siegfried, Hofmann Herbert, Kurz Josef, Fischer Walfried, Trageser Albert, Derzbach Ewald.
All diesen Spielern u. denen die wir hier noch vergessen haben, hat der Verein viel zu verdanken. Sie sind und waren lange Zeit die Seele unseres Vereins.
Der FC Bayern Alzenau ist ein großer Verein. Und er hat mehrere Gruppen und Abteilungen, die im Verbund miteinander zum beachtlichen Erfolg des Vereins beitragen. Zwar ist die erste Mannschaft, die in der Hessenliga oben mitmischt, das Aushängeschild - doch auch die zweite Mannschaft, die zahlreichen Jugendteams untermauern den Ruf, eine gute Adresse im Fußball zu sein. Viel Beachtung fand zudem die Gründung einer Inklusions-Mannschaft.
Aber das Herz und Seele des Vereins sind die „Alten Herren“
Eine besondere Rolle im Verein spielen die »Alten Herren«. Auch sie trainieren noch regelmäßig mit bis zu 15 Aktiven, die ältesten Balltreter sind 70 Jahre. Insgesamt fühlen sich 78 Mitglieder den »Alten Herren« zugehörig, auch wenn die Mehrheit keine aktive Rolle mehr spielt. Es sei eine »geile Truppe«, sagt Walter Stais. Geselligkeit, viel Humor und Zusammenhalt seien charakteristisch: »Hier wird nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt.«
Was die Gruppe innerhalb des Vereins so wichtig macht, fasst Karl-Heinz Brehm mit einem Satz zusammen: »Wenn es Arbeit gibt, denkt man zuerst an die Alten Herren.« Und die helfen gerne, wie es ihnen möglich ist. Das vielleicht beste Beispiel ist der Betrieb der Wurstbude während der Heimspiele. »Da muss sich der Verein null kümmern«, weiß Brehm. Die Alten Herren organisieren den Wurstverkauf für Stadionbesucher in komplett eigener Regie - das fängt beim Brötchenkauf an und endet bei der Diensteinteilung am Bräter. Da zahlt sich eine gewisse Erfahrung aus: Man muss einschätzen können, was vor welchem Spiel einzukaufen ist, »um nicht auf der Hälfte sitzenzubleiben« - oder aber zu früh ausverkauft zu sein.
Die Wurstbude ist wie gesagt nur ein Beispiel. Der Ordnerdienst ist zu besetzen und das Kassenhäuschen. Das große Werbeplakat am Meerhofsee-Kreisel wird nicht von einer Firma, sondern in Regie der Alten Herren regelmäßig beklebt - und das Abstreuen des Platzes ist, dank ziemlich veralteter, aber funktionierender Technik, eine Angelegenheit, die Zeit und manchmal auch Nerven braucht. »Es ist schon öfter vorgekommen, dass man am Vortag die Linien zieht und nach einem nächtlichen Regen fängt man am Spieltag in der Frühe gerade wieder von vorne an.« Insgesamt benötigt man für einen Spieltag etwa 30 ehrenamtliche Dienste. Nicht alle sind von den »Alten Herren« zu belegen - aber viele.
Zudem organisiert die „AH-Abteilung“ jedes Jahr einen Familienausflug, beispielsweise nach Hamburg (AH-Turnier mit St. Pauli u. dem HSV), nach Wien (Spiel gegen Pfaffstättner-AH), nach Prag (AH-Spiel gegen AH-Viktoria Pilsen), Kulmbach zum Bierfest und nach Kersbach zur Berg-Kirchweih usw. damit pflegt man das familiäre Leben.
Früher veranstaltete die AH-Abteilung jedes Jahr durch ihre engagierten Spielerfrauen einen tollen Kappenabend im Vereinsheim, ein Kerbspiel zwischen allen AH-Spielern „Links der Kahl gegen Rechts der Kahl“ und jedes Jahr einen fröhlichen Jahresabschluss.
Das Wichtigste jedoch ist, das Alte Herren Spieler nicht zum alten Eisen gehören und das die Tradition des FC Bayern Alzenau am Leben erhalten wird.
Die fleißigsten aktiven Spieler der letzten Jahre mit über 300 Spielen in der AH-Mannschaft waren Peter Trageser, Hermann Daubert, Burkard Barnetzki, Walter Stais, Horst Buchholz, Uli Amberg, Thomas Emmel u. Benno Schräder als unser Schiedsrichter.
Außerdem hat die AH-Abteilung eine neue Wandergruppe gegründet. Das Angebot dieser Gruppe richtet sich an Teilnehmer, denen Bewegung an frischer Luft wichtig ist, die aber nicht mehr soweit laufen wollen oder können.
Die Strecken sind ca. 5 km lang und im Anschluss an die Wanderung, die eher ein entspannter Spaziergang ist, findet ein gemeinsames gemütliches Zusammensein statt.
Die neue Wandergruppe trifft sich immer am ersten Dienstag im Monat so ab 11 Uhr.
