FC Bayern Alzenau

Wieder zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten, umstrittener Elfmeter

Es hatte schon etwas Tragisches. Letzten Mittwoch in Bahlingen bekamen wir einen berechtigten Elfmeter nicht zugesprochen, diesen Mittwoch in Balingen bekamen wir einen höchst umstrittenen Elfmeter gegen uns gepfiffen, jeweils mit dem Ergebnis, dass wir beide weite Auswärtsfahrten unter der Woche, trotz riesigem Aufwand mit einer 1:2 Niederlage beendeten. Irgendwie scheint es, als hätte uns seit der Niederlage in Offenbach das Spielglück verlassen. 

Auch wenn es am Ende eine unglückliche Niederlage war, müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen, erstmals in dieser Saison eine erste Halbzeit verschlafen zu haben. Auch ein Sturmlauf in der zweiten Halbzeit, mit sehr vielen guten Alzenauer Torchancen, reichte leider nicht mehr, um die Hypothek eines 0:2 Rückstandes zur Pause, noch aufzuholen.

Nach den letzten drei Niederlagen in Offenbach, in Bahlingen und zuhause gegen Hoffenheim, als wir mit einer offensiven attraktiven Spielweise, nach Ballverlusten ausgekontert wurden, wollte Trainer Artur Lemm defensiv auf Nummer sichergehen und verordnete seiner Mannschaft eine andere Spieltaktik, die auch den personellen Umstellungen geschuldet war. In der Anfangsformation fehlten zum Heimspiel gegen Hoffenheim die Kreativköpfe Henok Teklab und Aret Demir, sowie Routinier Robert Schick. Dafür standen die Eigengewächse Luca Bergmann und Patrick Kalata, sowie Jonas Kummer in der Startelf. Um es vornweg zu nehmen. Alle drei „Neustarter“ machten Ihre Sache sehr ordentlich.

Das Spiel begann sehr ausgeglichen. Mit dem ersten nennenswerten Angriff erzielten die Gastgeber dann schon in der neunten Minute den Führungstreffer, als sich nach einer Flanke im Zentrum niemand zuständig fühlte. In einer an Höhepunkten armen Halbzeit sorgte ein höchst umstrittener Foulelfmeter in der 24. Minute für eine klare 2:0 Balinger Halbzeitführung. Unsere Mannschaft war gegenüber den ersten neun Spielen nicht wiederzuerkennen. Ohne die uns bislang auszeichnete Aggressivität gab es in den ersten 45 Minuten keine nennenswerte Tor Szene unseres Teams.     

Das sollte sich im zweiten Spielabschnitte deutlich ändern. Mit der Hereinnahme von Aret Demir und der Umstellung auf unser bisheriges Spielsystem, übernahmen wir die Spielkontrolle. In der 48. Minute knallte Maxi Brauburger das Leder an die Latte des Balinger Tores. Auch der eingewechselte Mingi Kang scheiterte knapp mit einem Schussversuch. Das nun stattfindende Alzenauer Powerplay belohnte Kapitän Marcel Wilke mit dem Anschlusstreffer in der 67. Minute, als er eine Ecke unhaltbar einköpfte. Und unsere Jungs waren nun nicht wieder zu erkennen. In den letzten 20 Minuten ein Spiel auf ein Tor. Auf das der Balinger. Bei Riesenchancen von Patrick Kalata, der eine Fischerflanke nicht verwerten konnte und Luca Bergmann, dessen Kopfball nur knapp das Ziel verfehlte, verstummte der Torjubel auf den Lippen der mitgereisten Alzenauer Anhänger. Als nach unserer neunten Ecke in der 84. Minute ein Balinger Abwehrspieler das Leder von der Torlinie kratzte, schwand so langsam der Glaube an einen Punktgewinn. Und in der 93. Minute dann nochmal die große Chance für Mingi Kang zum Held zu werden. Doch sein Kopfball strich knapp am Balinger Tor vorbei und die vierte Niederlage in Folge war besiegelt.

Während wir am Samstag zuhause gegen Hoffenheim das Spiel in der zweiten Halbzeit verloren haben, müssen wir uns heute den Vorwurf einer zu schläfrigen ersten Halbzeit gefallen lassen. Balingen hat aus wenig, den maximalen Ertrag eingefahren, während wir uns gerade in der zweiten Hälfte für unseren Aufwand, bei einem Eckenverhältnis von 11:1, nicht belohnten. Die Leistung in der zweiten Spielhälfte, als unsere jungen Spieler wieder die „Wilden“ waren, lässt uns aber für die Zukunft hoffen.

Nach dem 10. Spieltag stehen wir mit 13 Punkten auf dem 10. Tabellenplatz. Klar erscheint die Tendenz der letzten Spiele mit vier Niederlagen in Folge negativ. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass wir dabei dreimal auswärts, davon zweimal mittwochs mit weiten Anreisen, antreten mussten. Insgesamt hatte unsere junge Mannschaft bisher erst drei Heimspiele und musste schon siebenmal reisen. Am Samstag geht es mit dem Heimspiel gegen den Tabellenführer Steinbach-Haiger schon direkt wieder um wichtige Punkte um den Klassenerhalt.  

Alzenau spielte mit:

Bauer, Bergmann, Haliti (45. Demir), Wilke, Ferukoski, Crljenec, Kalata, Kummer, Brauburger (80. Morais), Fischer, Bouthakrit (57. Kang)

Zuschauer: 500

Tore:

1:0 (9.) Foelsch

2:0 (24.) Akkaya (Foulelfmeter)

2:1 (67.) Wilke